Scotish Highlands – so weit die Füße tragen

Eigentlich wollte ich heute mal die Bilder für sich sprechen lassen, aber es passiert einfach zu viel an einem Tag, um nicht drüber zu reden. So viel kann ich schon verraten: vertraue nie einem normalen PKW-Navi, wenn Du zu Fuß gehen willst und glaube nicht, was Du im Internet über Entfernungen liest.

Der Morgen bringt erst mal Wolken. Es sieht nach einem typisch schottischen Regentag aus. Aber wir sind ja schon wetterfest und machen und keine großen Sorgen deswegen.

Highlangs Light

Highlands „Light“

Unser Hunde stört es beim Morgenspaziergang auch nicht und so wandern wir ein Stück auf dem West Highland Trail. Der ist 152km lang, aber das schaffen weder wir noch unsere Hunde beim Gassi-Gehen.  Gestern Abend waren wir bereits in Richtung Süden gelaufen, heute geht es nach Norden.

 

 

Wandern Light

Wandern „Light“

Aber auch unser kurzer Rundweg von etwa 2 km führt uns schon über Stock und Stein, mitten durch einen Bachlauf und dann zurück durch Tyndrum zum Zeltplatz.

Nach dem Frühstück ist unser heutiges Ziel Fort William und dort der Ben Nevis bzw. die Umgebung und Glen Nevis. Dort gibt es unglaubliche Wasserfälle und Landschaft ohne Ende – und im Internet wurde alles schon genau geplant und geprüft.

Das mit der Landschaft, stimmt. über 300 Fotos alleine mit meiner Kamera, wie viel die anderen haben weiß ich nicht. Rechts und links am Weg immer wieder kleine Lochs, dahinter mal große mal kleine Berge, Moor oder Heide. Außer uns weiß das auch eine Busladung Japaner, die uns gleich am ersten Parkplatz, von dem wir den Ausblick genießen wollen, auffallen und die wir später immer wieder treffen. Typisch japanisch steigen auch wir kamerabewaffnet aus, aber unsere Kameras werden nur müde belächelt. Unter Spiegelreflex und 500er Tele geht bei der Nippon-Reisegruppe gar nichts.

Das Wetter ist mit den tiefhängenden Wolken sogar ideal für unsere Fahrt durch das Glen Coe. Zu den folgenden Bildern kann und muss ich nichts sagen.

Highlands

Glen Coe, Scotish Highlands

Highlands

Glen Coe, Scotish Highlands

 

 

 

 

 

Highlands

Glen Coe, Scotish Highlands

Dudelsack in den Highlands

Dudelsachspieler, Glen Coe, Scotish Highlands

 

 

 

 

 

Start zum Glen Nevis

Start zu den Steall Falls im Glen Nevis

Dann sind wir in Fort William und wollen endlich laufen. Unser Navi sagt es seien 4,6 km bis zum Glen Nevis Visitor Center, der Parkplatz hier kostet nur 1,50 für den ganzen Tag, also: los geht’s.

Aber wir haben uns zu sehr auf das Navi verlassen. Der Weg zieht sich und führt erst mal durch den ganzen Ort. Nach einer dreiviertel Stunde kehren Gisela und ich um, holen das Wohnmobil und damit die vier anderen ab und wir fahren weitere 8km bis zum eigentlichen Startpunkt unserer Wanderung. Wir können jedoch nicht bis zu dem ausgesuchten Parkplatz fahren, weil unsere Romana ca. 500 kg zu schwer ist und über weitere Brücken nicht fahren darf, später wussten wir auch warum- über diese Brücken wären wir nicht einmal mit einem PKW gefahren. Wir laufen deshalb vom unteren Parkplatz die paar Meter zu Fuß. Im Internet hatten wir uns das schon angesehen und es kann demnach nicht weit sein.

zu den Steall Falls

im Glen Nevis zu den Steall Falls

Das stimmt auch, aber es sind  nicht der Steall Falls, sondern die Lower Falls und wir dürfen doch noch etwas laufen. Rechts neben dem Wasserlauf führt der Weg in die Schottischen Berge des Glen Nevis. Links von uns der Ben Nevis, den wir nicht besteigen möchten – das überfordert mindestens unsere Hunde.

Bachüberquerung

Bachüberquerung

Der Weg führt über Wiesen, zwischen Felsen hindurch und immer wieder an kleineren oder größeren Wasserfällen vorbei. Und auch der eine oder andere Bachlauf muss überquert werden.

LandsEnd

Lands End

Schließlich ist der Weg zu Ende, es geht nicht mehr weiter, außer durch moorige Flächen mit Felsen. Vielleicht können Alpenerprobte Hochgebirgswanderer hier weiter, aber wir nicht.

Waldweg

Waldweg mit kleinen Unebenheiten

Wenige 100m zurück führt eine Brücke zur anderen Seite des Wasserlaufs und wir folgen der Straße (eine Single-Track-Road, daher mit dem Wohnmobil lieber nicht hier hoch gefahren) bis zu einem Parkplatz. „Der Weg ist uneben, felsig und glitschig“ warnt dort ein Schild, aber wir haben ein Ziel und lassen uns davon nicht abbringen. Wir folgen dem Klettersteig durch den Wald immer am Hang entlang. Links geht es steil nach oben, rechts steil nach unten und unter uns tost das Wasser durch riesige Felsen.

Steall Falls

Steall Falls, Glen Nevis

Nach etwa einer Stunde Laufen und Klettern am Abgrund erreichen wir unser Ziel, die Steall Falls. Und der beschwerliche Weg hat sich gelohnt! Nur das letzte Hindernis, eine Seilbrücke über den Fluß, lassen wir aus. Seilbrücke muss man hier wörtlich verstehen. Die ganze Brücke besteht aus drei Seilen: es ist ein Laufseil und zwei Halteseile, mehr nicht!

Dann wartet der Rückweg auf uns- er scheint zwar kürzer, aber die Füße wollen nicht mehr so recht. Und dann kommt uns auch noch ein älteres Pärchen entgegen und fragt wie weit es noch sei – sie waren heute schon auf dem Ben Nevis und wollen sich nicht mehr allzusehr anstrengen, aber die paar Schritte bis zum Wasserfall schaffen sie bestimmt noch – das frustet! Deshalb muss sich Gisela rächen und gibt als Auskunft, dass man noch sehr viel klettern muss, da wären sie fast umgekehrt – aber nur fast – DOPPELFRUST!

Am Abend sind alle platt. Alleine der echte Wanderweg war etwa 7-8 km lang,  hin und zurück also rund 15 km  mit Kletterpartien über die Felsen. Dazu kamen noch die 2 km in der Stadt (für Gisela und mich hin und zurück). Und mit so viel Training morgen vielleicht doch noch der Ben Nevis?

 

 

 

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2 Antworten zu Scotish Highlands – so weit die Füße tragen

  1. Burkhard sagt:

    Es kann nur einen geben…
    Der Highländer kennt sich da super aus, und dem machen auch die paar Meilen nichts aus. Ihr braucht dringend Pferde…

  2. admin sagt:

    Das hat Saskia heute auch gesagt: einen Campingplatz weiter hätten wir direkt am Reiterhof gestanden und wären morgens bei strömendem Regen durch die Highlands geritten. – schaade!

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