Moray: Von Delphinen und Whisky

Ja liebes Tagebuch, heute bist Du ja dabei gewesen, als wir unseren Erfolg nach nur einer knappen halben Stunde hatten: Wir stehen auf dem Parkplatz neben dem Leuchtturm von Rosemarkie und sehen Delphine. Sie sind zwar weit weg, fast an der gegenüberliegenden Seite des Moray Firth, aber wir sehen immer wieder mal einen Delphin aus dem Wasser springen – oder ist es doch nur ein Seehund? Fotos wollen leider nicht so recht gelingen. Es fehlt das 1.000er Tele und die Serienbildfunktion mit automatischer Motivsuche, denn so ein Sprung aus dem Wasser dauert nur Sekundenbruchteile und meist ist auf dem Bild nur Wasser zu sehen oder ein unscharfer weiterer Beweis, dass Nessie existiert – dass es nicht Loch Ness ist sieht ja keiner. Saskia ist trotzdem glücklich, Sven nach Druim na Drochaid auch und ich habe ja bereits einen leckeren Whisky (Aberlour 10 Years Old), den ich zum halben Preis im Vergleich zu den Whisky – Shops von Drumnadrochit bekommen habe. Jetzt fehlt nur noch Giselas Glück, aber das dauert noch ein paar Tage.

Eigentlich ist heute ein ruhiger Tag. Wir sitzen im Wohnmobil und warten auf Delphine. Irgendwann wird es uns aber zu langweilig und wir wollen weiter auf die andere Seite des Firth zum Fort George. Luftlinie sind es nicht ganz zwei km, aber wir müssen um die ganze Bucht herum und so sind es am Ende 40km die wir fahren müssen. Auf dem Parkplatz mal wieder schottischer Regen, als der etwas nachlässt gehen wir zum Fort. Mit diesem Besuch ist der Preis unserer Explore Scotland – Flatrate raus, alles weitere ist dann gesparter Eintritt. Zum Fort gibt es hier nicht viel zu erzählen, das meiste findet man im Netz (bei Historic Scotland und in der Wikipedia). Wir erhalten kostenlose Audio-Guides, können uns zu jedem interessanten Punkt eine mehr als ausführliche Beschreibung abrufen und verbringen so viel Zeit im Fort – und die Hunde dürfen natürlich mit. Immer wieder auch mal ein Blick über die Mauern auf den Moray Firth (auch das Fort gilt als guter Delphin-Beobachtungs-Ort), aber es sind keine weiteren Delphine zu sehen.

Schließlich haben wir genug gesehen und gehört und fahren zum ersten Whisky-Ziel: die Dallas Due Distillery ist zwar nicht mehr in Betrieb, aber erstens gehört sie auch zur Historic Scotland  Reihe (und der hier gesparte Eintritt ist echt gespartes Geld, weil die bisherigen Eintrittspreise den Kaufpreis der ‚Flat-Rate‘ ausgeglichen haben) und zweitens  kann man dort alle Geräte genau betrachten oder auch mal hineinschauen. Am Ende gibt es eine Videovorführung zur Geschichte der Brennerei (in Deutsch) und eine Whisky-Probe. Der blended Whisky ist nicht schlecht, aber mein Aberlour schmeckt mir besser.

Der Weg zum letzten Ziel für heute führt über eine mit B9010 beschriftete Straße. Liebes Tagebuch, ich glaube da hast selbst Du vor Schreck manchmal die Augen zugemacht. Die Straße ist teils nur für ein einziges Auto befahrbar, manchmal passen zwei schmale Wagen aneinander vorbei und wenn uns ein PKW begegnet, muss einer von beiden eine Ausweichbucht nutzen. Aber hast Du gesehen wie knapp der überbreite, gelbe Verschnitt aus Jeep, Hummer und Strandbuggy mit Vollgas aus der Kurve heraus an uns vorbeigeschossen ist? Der ist halb den Hang hochgefahren und vermutlich dabei fast umgekippt, aber das konnten wir schon nicht mehr sehen, so schnell war er vorbei.

Trotz allem sind wir heil in Engil angekommen, stehen auf einem kleinen Campingplatz am River Lossie und können zur Glen Moray Distillery hinüberschauen. Dort wollen wir morgen hin, danach weiter zur Speyside, der Haupt-Whisky-Region in Schottland aber dort gibt es auch das Moray Firth Wildlife Center in Spey Bay – und dort kann man per Boot nochmals versuchen, Delphine etwas näher zu sehen. Wir berichten morgen…

 

Dieser Beitrag wurde unter Scotland 2012 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

5 Antworten zu Moray: Von Delphinen und Whisky

  1. Burkhard sagt:

    Mir kommt da so ein Verdacht…am Ende laufen hier schon die Vorbereitungen für eine Whiskeyproduktion in Lollar?

    Übrigens können moderne Digitalkameras auch super gut filmen, damit kann man dann auch springende Delfine „einfangen“. Und aus einem Video lassen sich auch Bilder ziehen.

    • Linda sagt:

      Whiskeyproduktion hört sich gut:)
      Würde mich noch mehr über einen Kontakt mit meinem Onkel Burkhard freuen. Ich kann euch doch nicht anrufen, weil ich eine falsche Nummer habe.
      Wollte euch nochmal sehen vor unserer Hochzeit 🙂
      Übrigens mal wieder tolle Urlaubsberichte!
      Siegbert sollte endlich Bücher veröffentlichen.
      Kommt gesund wieder!

      • admin sagt:

        Bitte Whisky nicht Whiskey! Nur was mindestens drei jahre in Schottland gereift ist darf als Scotch Whisky bezeichnet werden. Wie ich gestern in der Strathisla-Distillery gelernt habe, könnte man dort den destillierten ‚Spirit‘ in einem der Original – Fässer abfüllen, irgendwo nach außerhalb Schottland bringen und 25 Jahre reifen lassen – es dürfte nicht Whisky heißen, obwohl es wie der Inhalt aller anderen Fässer schmecken würde.
        Und Whiskey kommt aus USA – nicht dass der schlechter wäre als Whisky, aber eben anders 🙂

  2. admin sagt:

    Klar und mit Weitwinkel (damit man die richtige Stelle erwischt) und 640×480 Pixeln gelingen die Nessie-Bilder aus den Videos besonders gut 🙂

  3. marv sagt:

    Soweit ich dass beurteilen kann habt ihr mindestens eine Full-hd cam am Start und die haben da doch eine etwas bessere Auflösung;)

Schreibe einen Kommentar zu Linda Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Für die Registrierung bitte folgende Rechenaufgabe lösen: *