Scotty beam me up – Scotland, Bretagne und St. Tropez an einem Tag

Beamen, ja das wäre manchmal praktisch. Manchmal wünscht man sich auch ewig am selben Platz bleiben zu können. und manchmal hat man beides. Aber der Reihe nach:

Wie schon im letzten Teil geschrieben, hat unser Tag mit einem Frühstück an der Schottischen Küste begonnen. Über den Felsen bei Dunure können wir auf dem engen Parkplatz zwar nicht draußen sitzen, aber bei offener Tür und Sonne durch alle Fenster ist es fast genauso. Während der ganzen Frühstückzeit fährt ein einziges Auto auf der Straße vorbei.Weiter geht es dann Richtung Norden. Wir wollen heute noch bis zum Loch Lomond. Unterwegs halten wir überall, wo es uns gefällt. Feste Ziele haben wir nicht, auch unsere Burgen- und Schlösser-Flatrate ruht erst mal, dafür müssen wir später erst mal weiter nach Osten und zurück in den Süden, dort liegen noch viele unserer kostenlos begehbaren Ziele, wie z.B. Stirling Castle und Edinburgh Castle.

Bretagnefelsen in Schottland

Bretagnefelsen in Schottland

In Troon beamen wir uns mal eben schnell in die Bretagne an die Cotê granit rose. Hier ist es aber eher eine Black Stone Coast. Der Unterschied ist minimal und wir klettern mit den Hunden fast eine Stunde in den Felsen herum. Lotta und Mara sind begeistert – das ist genau die Art Urlaub, die die beiden sich gedacht haben. Für’s Eis sind wir aber zu spät, bis wir alle aus dem Wohnmobil heraus sind, fährt der Einwagen gerade wieder davon.

Über die Küstenstraße führt und der Weg weiter nach Norden. Die Küste sieht immer wieder anders aus. Felsen, flacher Strand, manchmal eine steile Küste, dann wieder flach mit Hügeln rechts neben der Straße. In den Vorgärten liegen teils 8m hohe Felsen. Auch das erinnert uns an unsere Touren durch die Bretagne.

St.Tropes in Schottland

McTropez: St. Tropez in Schottland

Und dann beamen wir wieder. Diesmal landen wir in McTropez. Eigentlich ist es ein Vorort von Greenock, aber hier passt alles so, wie wir uns St. Tropez vorstellen: Palmen, eine Strandpromenade, Eis und Snacks am Strand, viele Menschen und keine Ruhe – wir sehen und staunen und wollen nicht hier bleiben. Auch Greenock selbst ist alles andere als einladend, eine Hafenstadt mit Industriebetrieben und endlos vielen Straßenkreiseln. Wir sind froh als wir wieder draußen sind.

Aber es gibt auch ganz andere Orte. Inverkip, selbst Ayr sind durchaus sehenswert und wenn wir irgendwann einmal zu zweit und ohne Hunde erneut hierher kommen, nehmen wir uns die Zeit, die hübschen Küstenorte in Ruhe zu betrachten und auch mal einen Tearoom oder Pub zu besuchen.

Unterwegs zum Loch Lomond gibt es Landschaft pur. Grüne Berge, teils schmale, teils breite Täler, immer wieder mal ein Blick auf den Firth of Clyde und später auf Loch Lomond selbst und im Hintergrund die ersten Ausläufer der Highlands.

Am Loch Lomond dann der Schock für uns, die „einsame schottische Täler“ suchenden Touris. Das ganze westliche Ufer ist eine reine Touristengegend. Das Ostufer hat nur eine einzige Straße, noch dazu eine Sackgasse, die wir lieber nicht fahren möchten. Und auf der Westseite kommt man nicht ans Wasser, außer an den vielen Gasthäusern oder Badeplätzen. Die A82 ist auch nicht mit einer unserer Bundesstraßen vergleichbar. Viele Schlaglöcher, die Fahrbahn teils so schmal, dass Gisela fast anhalten muss, wenn mal ein Bus entgegen kommt und es gibt zwar viele Parkplätze, aber von denen auf unserer (linken) Seite kommt man nicht über sie Straße und rechts darf man nur aus der Gegenrichtung auf den Parkplatz. Schließlich machen wir genau das: wenden und auf den Parkplatz am See fahren. Hier bemerkt Gisela den Verlust unseres Wassertankdeckels. Hier sind keine Motorräder mit auf Tour, die einen Auspuff o.ä. verlieren können, doch bei den holprigen Straßen wirft wohl unsere Romana ihre Teile ab….und Kaugummi hilft diesmal auch nicht. Dafür aber ein Haargummi und eine Plastiktüte.

Staudamm

Staudamm am Loch Lomond

Die Hunde genießen die Pause am Wasser und wir vertreiben uns die Zeit damit, einen Zufluss des Loch Lomond zu stauen und danach den Wasserfall über unsere Staumauer und den Zerfall des Staudamms zu filmen.

Falls of Falloch

Falls of Falloch

Schließlich wollen aber alle weiter und einen Campingplatz brauchen wir ja auch noch. nach den Erfahrungen gestern (höchster Preis aller Zeiten) hoffen wir heute auf einen günstigeren Platz. Unser Navi kennt keinen in der Nähe aber es gab immer wieder Hinweisschilder und so fahren wir einfach drauflos und sind bald auch schon am Loch Lomond vorbei. Kurz darauf sehen wir ein Hinweisschild „Falls of Falloch“. Die stehen auch in unserer Karte und wir wollen hin. Gesagt getan, parken, aussteigen hinlaufen, staunen. Das hat sich gelohnt. Ganz unerschrockene gehen hier sogar baden, aber uns ist das Wasser zu kalt.

Camping Pine Trees

Camping Pine Trees

Schließlich finden wir auch einen Campingplatz. Sehr guter Preis, toller Stellplatz, Internetzugang im Preis enthalten und die Landschaft rundherum unbeschreiblich. Wir stehen direkt an einem Bachlauf, der Wanderweg führt dort entlang und vor dem Abendessen müssen wir noch mal los. Der Hunger treibt uns schließlich zum Umkehren und wir genießen den Abend, wehren die Schottischen Minimücken (mitches) mit „Avon Skin so Soft“ ab und fallen dann hundemüde in die Betten.

 

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3 Antworten zu Scotty beam me up – Scotland, Bretagne und St. Tropez an einem Tag

  1. Burkhard sagt:

    Ein paar Vorschläge als Ersatz für den Wassertankdeckel:

    – Marmeladenglasdeckel

    – Gummistiefel zerschneiden und die Stiefelspitze verwenden

    – schottisches Brötchen zwei Tage trocknen lassen und dann mit (wieder einmal) Kaugummi festkleben

    – Luftballon leicht aufblasen und in die Öffnung quetschen

    – oder vielleicht doch am Loch Lomond in den Touristentrubel quälen in einem Caravanladen einen Ersatz kaufen…

  2. admin sagt:

    …oder an der nächsten Tanke probieren ob ein Tankdeckel passt

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