Bild berichtet: Killermöven in Pennan rotten Reiher aus

Tja, mangels Funknetz hat es jetzt etwas gedauert bis wieder ein neuer Artikel erscheinen konnte. Dafür gibt es jetzt gleich mehrere Tage auf einmal. Wir bleiben aber bei einem Eintrag pro Tag.

Tja, was ist in Pennan passiert? Immerhin stimmt die Schlagzeile – wie bei Bild üblich – fast: sie enthält drei richtige von insgesamt sieben Wörtern (zusammengesetzte als zwei Wörter betrachtet). Das ist im Vergleich zu sonstigen Schlagzeilen schon eine beachtliche Richtigkeitsquote von fast 43%. Wer findet die drei richtigen Wörter? Aber dazu klären wir erst mal auf, wie es wirklich war.

Küste

Costal Trail East

Der Tag beginnt früh. Nach der Nacht beim Dolphin Watching Center in Spey Bay geht die Sonne über dem Meer auf und scheint uns ins Fenster – was bei Gisela sofort den ich-muss-mit-den-Hunden-raus-Reflex auslöst. Dass es erst gerade mal halb sechs am Morgen ist spielt keine Rolle. Glücklicherweise ist dieser Reflex nicht ansteckend. Oder anders gesagt: alle anderen schlafen friedlich weiter. Schließlich aber weckt uns der Hunger, das Frühstück muss zubereitet werden und wenig später sind wir schon auf dem Weg immer an der Küste entlang und folgen dem Costal-Trail-East. Der führt uns an spektakulären Küsten entlang mit einigen Stops (z.B. Findochtry Harbour, dort gibt es sogar einen Campingplatz direkt am Meer) zunächst nach Pennan, dem Drehort aus dem Film ‚Local Hero‘, vertont von Mark Knopfler und einer von Giselas Lieblingsfilmen.

Parken

Pakrplatz eine Bucht vor Pennan

Spektakulär ist dann auch die Anfahrt: unsere Romana rast auf die Straße mit 17% Gefälle hinunter und kriecht mit Mühe die letzte Steigung vor der Abfahrt nach Pennan hinauf, nur damit wir oben feststellen, dass das letzte Stück der Straße mit 14% Gefälle und drei Haarnadelkurven abwärts führt. Gisela sträuben sich alle Nackenhaare, Romana krallt sich mit allen vier Reifen fest in den Asphalt und alle beschließen gemeinsam ‚zurück zum letzten Parkpatz‘.

Nach Pennan

Straße nach Pennan

Das heißt aber etwa 1km steil bergauf laufen, dann 500m noch steiler bergab und das ganze hinterher wieder retour. Da aber keiner mit dem WoMo unten hängen bleiben will, nehmen wir das in Kauf.

Pennan

Pennan

Pennan ist genau so verschlafen wie im Film. Was für den Film alles (außer der umgestellten Telefonzelle) verändert wurde, sehen wir irgendwann im Vergleich der Fotos mit dem Film. Aber die Tierwelt hier ist mörderisch: Killermöve oder Todesreiher – wir sind uns nicht sicher, wer hier gut oder böse ist. Die Möve attakiert den Reiher jedenfalls in mehreren Angriffen aus der Luft und der stellt sich mit weit geöffnetem Schnabel entgegen und spießt die Möve fast auf. Nach einer Weile geben beide auf (Video siehe http://youtu.be/9mNHgQo7Jtc).

Wir können nicht aufgeben und müssen den Berg hoch zum WoMo zurück. Unterwegs kommt uns ein LKW entgegen und wir starren hinterher wie der wohl weiterkommt – kommt er aber nicht: er fährt auf einen winzigen Parkplatz vor der ersten Haarnadelkurve. Was der dort wohl ablädt? Wir sehen in Gedanken die Bierfässer und Getränkekisten auf dem Parkplatz gestapelt, Rechnung dazwischen geklemmt und irgendwann holt das jemand vom Pennan Inn ab. Zurück bei Romana gibt es für jeden ein Eis, vorhin noch rasch im Supermarkt gekauft. Und dann schnauft Romana die vorhin schon bewältigte Steigung noch einmal hinauf.

Doch der Costal Trail ist damit noch nicht bewältigt. Wir fahren nicht den erfahrungsgemäß eher falschen Hinweisen des Navis nach sondern nach Karte und Wegweisern immer an der Küste entlang. Und dort folgen dann auch noch 20% Steigung. Wir halten kurz an, überlegen ob wir das schaffen und als schon das entgegenkommende Polizeifahrzeug hält haben wir Romana überzeugt, dass sie das kann – und mit der guten Zurede aller Insassen kommen wir oben an.

Wir machen noch einen kurzen Abstecher zum Mounthooly Doocot, einem Turm gleich rechts am Weg und finden dort einen netten Picknickplatz. Also heißt es rasch Kaffee kochen, Kekse raus und Pause gemacht.

Schließlich findet unsere Tagesreise auf dem städtischen Camping von Turiff sein gutes Ende. Wir bekommen heute noch einen Platz, erst am Wochenende ist alles ausgebucht. Da findet ein großes Landwitschaftsfest statt, mit Viehschau und allem was sonst so dazugehört. 50.000 Besucher werden erwartet. Wir sind froh dass wir vorher wieder weg sind. Es ist aber noch recht früh und wir gehen zuerst noch mal in den Ort, gleich am See neben dem Campingplatz vorbei (auch hier wird vor dünnem Eis gewarnt – der Sommer schient in ganz Schottland etwas kühl zu sein) nur etwa 5 Minuten zu Fuß.

Eis

Eisessen in Ruriff

Wir essen noch mal ein Eis, diesmal keine Supermarktware sonder frisch aus der Eistheke und wie immer bekommen die unde unsere Reste. Aber Sven und Lotta scheint das nicht zu bekommen – beiden ist in der Nacht und den ganzen nächsten Tag bis zur Whisky-Probe übel (zum Whisky-Effekt später mehr und dass Lotta keinen bekommen hat sondern von alleine gesund wurde stellt die heilende Wirkung doch etwas in Frage ). Beim Eisessen staunen wir, wass es hier alles in der Apotheke gibt: Mobile Phones, Gift Shop, 99p Section – der Apotheker muss wohl auch sehen, wie er seinen Laden aufpeppen kann. Der Whisky (der Name kommt ja von „Wasser des Lebens“ und ursprünglich war das eine Medizin gegen alles) hält die Schotten wohl zu gesund als dass man von Medikamenten alleine leben könnte. Auf dem Rückweg machen wir noch zwei Schnäppchen im bis Mitternacht geöffneten Tesco-Markt: Saskia kauft Dr.Pepper-Cola (4 Liter für zusammen 1,25) und ich finde wieder ein Sonderangebot Whisky.

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2 Antworten zu Bild berichtet: Killermöven in Pennan rotten Reiher aus

  1. Burkhard sagt:

    Passt bloß auf, dass eure Hunde nicht von schottischen Mauwürfen angefallen werden, die sollen angeblich ähnlich gefährlich sein wie die Möwen, die greifen nur noch unerwarteter an…

  2. admin sagt:

    und ich habe Mara schon immer gesagt, dass sie nicht so lange stehen bleiben soll.

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