Smoke in the Water – die Geschichte von Gisela, Chivas Regal und der Feuerwehr

Ach ja liebes Tagebuch, das ist schon so eine Sache mit den Frauen. Manchmal müssen Sie nur etwas anfassen und schon … aber langsam, der Reihe nach.

Nach dem Costal Trail wenden wir uns wieder dem Whisky Trail zu. Der führt immer am River Spey entlang an einigen der bekanntesten Whisky-Distilleries Schottlands vorbei. Hierher kommen z.B. Aberlour, Shivas Regal und Glenfiddich. Nachdem wir alle bereits einen Trockenkurs in Dallas Dhu hatten, Sven und ich bei Glen Moray einen Privatführung bekommen haben folgt heute für Gisela, Sven und mich eine Führung bei den Shivas Brothers, der Strathisle-Distillery in der vor allem Shivas Regal hergestellt wird.

Strathisla

Als Gisela noch nicht in der Strathisla-Distillery war

Im Gegensatz zu den kleineren Distilleries ist hier Fotografieren leider nicht erlaubt. Der erste Satz unseres Führers ist ‚I dont speak english‘ und das stimmt. Er spricht reinstes Schottisch und neben den Geräuschen der Distillery  ist sein Vortrag manchmal nur mit höchster Konzentration zu verstehen. Trotzdem kommen wir gut mit (vor allem durch die Vorkenntnisse aus den bisherigen Führungen) und lernen auch hier wieder etwas dazu. Schließlich endet die Besichtigung wie immer: mit einer Whiskyprobe. Und spätestens hier bedauert Sven dass er keinen Fotoapparat dabei hat: neben meinen drei Gläsern stehen auch noch Giselas, die nur eine Duftprobe nimmt und so habe ich sechs Whiskyproben und kann ausgiebig prüfen, welcher am besten ist und auch mal mit etwas Wasserzusatz experimentieren – was bei keinem der drei verkosteten Whiskys zu empfehlen ist. Neben 12 und 18 Jahre altem Chivas Regal gibt es noch einen Strathisle Single Malt, der mit einem Anteil von etwa 18% die Basis des Chivas Regal bildet. Mein Fall sind sie alle drei nicht, der 12 Jahre alte Chivas noch am ehesten. Mir ist bei diesen Whiskys zu viel „Smoke in the Water“, das Korn wird über Torffeuer gemälzt, und den Rauch schmeckt man für meine Zunge zu sehr.

vor der Distillery

verschämt gucken hilft auch nichts mehr

Ja und dann geht es in den Shop und das Verhängnis nimmt seinen Lauf. Warum nimmt man auch Frauen zur Whiskyprobe mit, die keinen Whisky trinken. Das muss ja schiefgehen. Und immer müssen sie alles anfassen – obwohl das bei einem Türgriff ja auch eher üblich ist. Aber kaum legt Gisela ihre Hand auf den Türknauf, schon geht die Sirene los. Klar, die hat bestimmt was eingesteckt und will hier mit 2 Fässern Whisky den Laden verlassen. Oder man hat gemerkt dass sie nichts getrunken hat und sie wird gleich gefesselt und bekommt drei Whiskyproben zwangsweise eingeflößt. Aber dann große Aufregung, alle Besucher müssen sofort raus und vor dem Shop an der Straße warten. Wenige Minuten später kommt der erste Feuerwehrwagen, kurz darauf der zweite. Hat Gisela durch reines Handauflegen einen Großbrand ausgelöst? Wir suchen lieber das Weite bevor wir beim Wiederaufbau der abgefackelten Distillery helfen müssen. Es beruhigt uns ein wenig, dass direkt vor uns auch die beiden Feuerwehrwagen wieder veschwinden. Vermutlich ist das nur die wöchentliche Alibi-Übung gewesen, um den Feurwerhmännern als Trost für den Fehlalarm einen ordentlichen Schluck Whisky spendieren zu können.

Am späten Nachmittag finden wir dann nach einer Fahrt durch Berg und Tal in Richtung Ostküste, vorbei an ganzen Bergen voller Heidekraut (hier müssen wir irgendwann nochmal in einem September hin, wenn die Berge alle lila sind) einen beschaulichen Campingplatz im Park eines alten Herrenhauses. Es ist ein ganz normaler Abend, mit Nudeln zum Abendessen, Gisela die beim Wäschewaschen die Schnur des Ventilators abreißt und lieber keine Knöpfe drückt um nicht schon wieder Feueralarm auszulösen… na ja wie gesagt, ein ganz normaler Abend. „Ich wollte doch nur ein bischen Luft machen“ – und jetzt wird der Raum gut gelüftet und gelüftet und gelüftet …

…und dabei hat sie doch am Whisky nur gerochen.

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Eine Antwort zu Smoke in the Water – die Geschichte von Gisela, Chivas Regal und der Feuerwehr

  1. Burkhard sagt:

    Die Fireworkers waren nur provisorisch da, ist doch klar, dass ein Teil der Produktion abfackelt, irgendwie muss doch der smoke in the water, äh whiskey, kommen…

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