Tesco Extra – wir kaufen Lotta einen neuen Teppich

Tja und dann waren alle Vorräte aufgebraucht – nur Whisky ist genug da aber der ist für die Familienernährung nicht so richtig geeignet. Also muss ein Supermarkt her. Und wenn wir schon mal shoppen müssen, dann aber richtig. Wir suchen im Navi den nächsten Tesco-Extra auf unserer Route und werden in Aberdeen fündig. Zwei Stockwerke, tausende Quatdratmeter Einkaufsfläche – was will man mehr.Also stürzen wir uns ins Abenteuer und gehen die Sache systematisch an. Regal für Regal wird abgelaufen – nicht dass wir irgendetwas vepassen, nur weil wir nach Einkaufszettel vorgehen. Und so nach und nach füllt sich unser kleiner Einkaufswagen. Hätten wir doch einen der Großen nehmen sollen? Ach es wird schon gehen.

Und wie es geht! Einstiegstufe für’s Wohnmobil (unsere haben wir ja gleich am ersten Platz vergessen), Mitbringsel für daheim Gebliebene, Reitstiefel für Saskia, Brotbelag für’s Frühstück, Brötchen, Grillgut, Nudeln, Haggis, verschiedenste Sorten Süßkram… Und wenn immer möglich nehmen wir etwas mit Überraschungseffekt. Die Grillwürstchen sind da so ein Beispiel. Klar hätten wir auch einfach irgendein Stück Fleisch kaufen können oder Hackfleisch und selbst etwas mischen. Aber das schmeckt ja wie immer. Also greifen wir zu den eher britischen Gerichten: original ‚britisch steak beaf burgers‘, ’sweat chilli saussages‘ und als Higlight die ‚bramly apple saussages‘. Für das Frühstück gibt es Käse aus der Tube. Und in den Kakao kommen hier Mini-Marsh-Mellows.

Wir entsorgen Lottas Schlafdecke

Schließlich ist der Einkauf abgeschlossen, wir vergleichen noch mal Einkauf und Kassenzettel und die sowieso schon günstigen Reitstiefel werden zum Superschnäppchen, denn sie stehen nicht auf der Liste. Gut gelaunt kommen wir zurück ins Wohnmobil und zur Begrüßung spuckt Lotta ihr Essen auf ihre Schlafdecke, auf die Austiegsstufe des Wohnmobils und auf den Parkplatz. Vielleicht wollte sie ja Platz machen für die leckeren eingekauften Sachen, aber der Plan geht irgendwie nicht auf und die Decke verschwindet im Müll. Also nochmal in den Laden und eine  neue Decke kaufen – gibt es aber nicht und so wird es ein kleiner Läufer.

Was denn nun?

Aber wir und Schottland-Reise ohne Ruinen von alten Castles das geht nicht. Also fahren wir nach der Shopping-Erlebnisreise durch den Tesco weiter nach Stonehaven und besuchen das Dunnotar Castle. Und natürlich parken wir nicht direkt dabei, sondern im Ort und laufen etwa 3 km zum Castle. Der Eingang zum Küstenweg ist leider wegen einer Baustelle gesperrt und wir müssen einem Ausweichweg folgen. Aber der Rückweg führt dann an der Küste entlang. So ganz wissen die Schotten aber nicht, was sie uns mit den Schildern am Weg sagen wollen: ist das nun ein Fußweg zum Castle oder nicht?

Dunnotar Castle

Saskia mault ein wenig, weil wir so weit laufen müssen und als dann beim Castle auch noch ein Wasserfall von der Steilküste herab stürzt, ist es ganz vorbei: ‚ ich wollte doch nie wieder zu einem Wasserfall laufen‘. Den Eintritt sparen wir uns und laufen lieber auf der Steilküste rund um das Castle. Der Anblick ist spektakulär, die haben es damals gut verstanden ihre Burg an einen tollen Platz zu errichten. Aber Ruinen von innen haben wir nun wirklich genug gesehen. Wir freuen uns schon auf die Besichtigung von Stirling Castle – das ist noch heile!

Küste beim Dunnotar Castle

Fisch and Chips in Stonehaven

Laut Karte können wir an der Küste entlang zum Hafen laufen und auf dem Weg können wir uns an den Felsen und Stränden der Steilküste kaum sattsehen. Man läuft 5 Meter weiter, dreht sich um und entdeckt wieder etwas, was man vorher nicht sehen konnte. Nach jeder Wegbiegung sieht die Landschaft, die Küste und das Meer anders aus – hier kann man Tage verbringen und entdeckt immer wieder neue tolle Ansichten. Am Ende ist aber auch auf dem Weg zum Hafen das letzte Stück Weg gesperrt und wir müssen wieder an der Straße entlang zurück. Als Trost für die inzwischen gut 8 km Weg gönnen wir uns am 13. Tag unserer Reise endlich ‚Fish and Chips‘ (absichtlich ohne Vinegar aber das eigentlich geplante fritterte Mars vergessen wir  nach dem Essen am Strand), versuchen unser Glück auf der Queen Elisabeth Caravan Site (ohne Erfolg) und fahren dann weiter nach Inverbervie, finden dort einen kleinen Platz an einem Fluss und am Meer und genießen einen schönen kalten (aus „Ballermann-sicht) bzw. warmen (aus echt schottischer Sicht) schottischen Sommerabend.