Smoke On The … ach nein ‚Cucumber In The Meadow‘: die Geschichte von Gisela und…

Eigentlich sollte unser Thema heute „Irrwege zum Gück“ heißen, Aber dann haben sich die Ereignisse verschlungen, verknotet und übeschlagen. Das Ergebnis sind glückliche Hunde, aber die Irrwege dorthin füllen einen ganzen Blog-Tag.

Frühstück

Frühstück mit Tubenkäse und Haggis

Und dabei fängt der Tag so gut an. Das Frühstück ist mit den gestern gekauften Spezialitäten (für Neueinsteiger die den gestrigen Teil (noch) nicht gelesen haben: Käse aus der Tube, Haggis) richtig lecker, der Campingplatz kostet nur 15 Pfund und wir frühstücken draußen und in der Sonne.

Haggis

lecker Haggis auf schottischem Brötchen

Der Himmel ist nahezu wolkenlos und verspricht viel für den heutigen Tag. Wir wollen heute nach Stirling um dort morgen das Castle zu besichtigen. Aber der Weg ist das Ziel, er heißt hier ‚Angus Tourist Coast Trail‘  und führt (nomen est omen) immer an der Küste entlang. Die beitet hier einige schöne Sandstrände  und so suchen wir unterwegs einen Zugang zu einem dieser Strände.

Aber vor jeden Strand haben die Schotten einen Golfplatz gesetzt. Unser erster Versuch entpuppt sich als Fehlinterpretation des Wegweisers. In zwei Zeilen steht dort:
Beach
Golf Course

Golfcourse zum Strand

Golfcourse zum Strand

Na klar, hier geht es zum Strand und zum Golfplatz. Und weil wir den Golfplatz gleich finden und ein Weg links daran entlang führt, ist es ja völlig klar, dass der dann zum Beach führt. Aber ‚völlig klar‘ ist das eine, ’schottische Realität‘ das andere. Nach gut einem Kilometer sind wir tatsächlich fast am Strand. Nur ein Golf-Abschlag trennt uns noch von den Dünen. Tja, außerdem leider noch 7 Meter Steilküste, ohne einen Abgang. Der sei zwei Meilen weiter erfahre ich von einem der Golfer.

Dazu kurz abgeschwiffen: Golf in Schottland ist fast wie Fußball in Deutschland. Jeder kann das oder kann mindestens mitreden. Überall gibt es passende Fußball.. ähh Golfplätze und bei jedem Wetter sind dort Spieler zu finden. Anders als ein Fußballplatz ist ein Golfplatz aber – zumindest wenn man um ihn herumlaufen soll – unendlich groß. Ebenfalls anders als beim Fußball besteht immer die Gefahr, einen fast unsichtbar kleinen Ball an den Kopf zu bekommen. Auch ist es kein Problem, den Hund mit auf den Platz zu nehmen – zumindest wenn er den Bällen nicht nachjagt, die Kaninchen in Ruhe lässt und vorher schon mal Gassi war. Wir haben vermutlich mehr ‚Golf Course‘-Schilder gesehen als sonst irgenein Verkehrsschild – mit einer Ausnahme vielleicht: der Warnung vor mitten auf der Gasse entgegenkommenden anderen Fahrzeugen (ob die Engländer auch ein Problem mit dem Linksfahren haben?).

Hundestrand

Ein Strand für glückliche Hunde

Oase

Süßwasseroase am Strand

So genug der Nebenthemen, zurück zum heutigen Tag. Wir also immer am Golfplatz lang und nachdem ich erfahren habe, dass wir noch zwei Meilen vor uns haben alles wieder retuor. Mit dem WoMo zwei Meilen weiter nach Montrose und dort links abgebogen Richtung … Golfplatz. Nach zwei Ehrenrunden geben wir auf und fahren noch weiter. Nächster Versuch in der Lunan Bay – und diesmal ist es ein Volltreffer. Nein, nicht ins Golf-Green sondern tatsächlich an den Strand. Und was für ein Strand! Wer jemals nach Schottlnd kommt sollte sich diesen Strand für mindestens einen Tag gönnen. Sand, Dünen, Felsen, Wasserfälle, ein Süßwasser-Bach und Spielmöglichkeiten für Kinder und Kind gebliebene Erwachsene. Wir erkunden die Höhlen, genießen den Blick übers Meer zu den Felsen und staunen wie verschieden der Stand nur 10 Metern weiter aussieht. Nach vielen Irrwegen haben unsere Hunde ihr Glück gefunden! Damit ist eigentlich auch das heutige Motto gefunden – aber dann kommt alles anders.

Der Strandbesuch klingt mit Erdbeertorte und Tee bzw. Marsh-Mellow-Sahne-Kakao aus. Alle sind rundherum zufrieden und so nehmen wir nun die etwas längere Fahrt nach Stirling in Angriff. Unser Navi und unsere Campingkarte kennen beide den selben Campingplatz ‚ Blair Drummond‘, etwas nordwestlich von Stirling und so folgen wir beiden Empfehlungen. Der Platz ist leider recht teuer, aber wir bleiben trotzdem hier. Einige der angebotenen Besonderheiten können oder wollen wir auch nicht nutzen wie z.B. kostenlosen Anschluss an der platzeigenen Satellitenanlage inkl. Leihreceiver oder der  WiFi-Zugang den wir nicht brauchen, weil noch viel mehr Online-Volumen im Prepaid-Tarif meiner UMTS-Karte übrig ist als wir in der restlichen Woche verbrauchen können und das Guthaben am 30.08. verfällt und nicht für einen späteren Besuch gespart werden kann.

uups

uups – so ein Salat!

lecker Essen

hhmmm, so viel leckeres Essen!

Und dann folgt das erste Missgeschick: der Barbecue-Abend fällt erst mal flach, weil wir zwar einen Grill und Grillkohle (Briketts) aber keinen Anzünder haben. Glück im Unglück: unser Grillgut ist lange genug haltbar und so gibt es heute mal wieder Nudeln. Um das Essen etwas gesünder zu machen, gibt es dazu Gurkensalat. Gisela bereitet den draußen zu, es ist warm und trocken und vor dem WoMo haben wir eine schöne große Rasenfläche für unseren Tisch und die Campingstühle. Und so nimmt das zweite Unglück seinen Lauf. Kaum ist die Gurke geschält und in tausende Scheiben geschnitten, kommen vier Hunde vorbei. Die interessieren sich natürlich nicht die Bohne für unseren Salat, aber dafür interessert sich Mara um so mehr für die vier fremden Hunde. Sie wächst auf die dreifache Größe und schießt dann unter dem Tisch hervor, um die vier zu verschlingen. Verschlungen war dabei aber nur die Hundeleine und zwar um das Tischbein. Wie hieß doch noch gleich die Rockgruppe? Deep Green oder so und der Titel war ‚Cucumber In The Meadow‘ oder war das was mit Rauch und Wasser?

Ein Teil der Gurken verschwindet in der schwanzwedelnden Mara – endlich mal ordentliches Hundefutter!. Ein Teil in der Saskia, die leider mangels Schwanz nicht wedeln konnte. Der Rest landet leider im Müll und Gisela schält die zweite Gurke.

Lotta ist dafür erstaunlicherweise eher auf dem Trimm-Dich-Fit-Trip. Sie ist immer noch nicht richtig gesund, frisst kaum etwas aber der normale Einstieg ins Wohnmobil ist ihr zu einfach. Also die Hundeleine zweimal um den Eimer mit den Getränken gewickelt und dann mit 5 kg Ballast mit einem Satz ins Wohnmobil – so geht das! Und nicht dass jemand beim Getränkeeimer auf falsche Gedanken kommt und irgendwelche Ballermann-Kommentare schreibt: Der ist wunderbar praktisch um darin drei große Limo-Flaschen so abzustellen, dass sie auf unebenem Grasboden nicht umkippen. Aber nur wenn man keine Lotta hat. Die bekommt heute als Abendessen einen Gutenacht-Knochen und eine Nudel und ist glücklich, dass beides im Magen bleibt.

 

 

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5 Antworten zu Smoke On The … ach nein ‚Cucumber In The Meadow‘: die Geschichte von Gisela und…

  1. Bernhard sagt:

    Gurke für Mara, Limo im Eimer, Wasserfall am Strand..
    das muss ja ein schlimmer Fusel sein, den ihr da genossen haben müsst!
    Oder ihr habt alle zusammen den Gemeinschaftsgolfball an die Birnen bekommen. So daneben kann man sonst doch gar nicht sein.

    Wenn ihr zurück in good old Germany seid, müsst ihr erst mal wieder resozialisiert werden – zumindest solltet ihr das koksen bleiben lassen.

  2. admin sagt:

    koksen ging ja nicht – kein Koks- äähh Grillanzünder 🙁

  3. Burkhard sagt:

    Du wils es ja nich anders…auch in Limoflaschen lässt sich das schottische Kepreu brima abfüllen, das sieht dann kar geiner, ech guder drig, gelle.

  4. marv sagt:

    soweit ich dass sehe liegt das alles am haggis, und nur damit ihr das wisst ich tausche vorsorglich mal alle schlösser am haus aus denn wenn auch nur einer von euch nach haggis riecht schläft im Garten!!!! also beginnt besser jetzt mit der resozialisierung und putzt euch mindestens 24mal am tag die zähne………

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