So eine Anreise hatten wir noch nie. Nach gefühlten 275 Toiletten-, Rauch-, Essen- und Tankpausen sind wir dann doch noch irgendwann angekommen. Lotta fand es super. Kaum eingestiegen durfte sie schon wieder raus. Na ja, wir wollen mal nicht übertreiben. In Wirklichkeit waren es vielleicht doch nur 273 Stops.Aber dann passt alles optimal. Wir kommen am Haus an und haben erst mal Zeit, die wichtigsten Din
ge zu erledigen bevor der Rest eintrifft: Zimmer belegen!
Kaum sind die Schränke eingeräumt und die Betten bezogen kommen erst die Kadenbacher, dann die Busecker innerhalb von 10 Minuten nacheinander an. Perfektes Timing und noch genug Zeit für einen ersten Strandbesuch. Kurz zusammengefasst: es hat uns eiskalt erwischt. Minus 5 Grad, Wind – gefühlte Temperatur deutlich zweistellig im Minusbereich. Am Nordpol kann es auch nicht kälter sein.
Nachts sind -12 Grad angekündigt, mein geplanter Getränkelagerplatz auf der Terasse muss den arktischen Temperaturen weichen und wird in den Eingangs-Vorraum verlegt.Wenn’s nicht so kalt wäre hätten wir supergutes Wetter, am Himmel keine einzige Wolke und auf der windstillen Terasse kann man sich den Tee schmecken lassen. Aber wehe man geht auch nur einen Schrittt um die Ecke – brrr.
Erstes Abendessen: 1 Tonne Nudeln und 2 Fass Soße. Reicht gerade so. Aber nur kurz – zum Frühstück verschwindet eine komplette Backofenfüllung Brötchen innernhalb weniger Minuten, Mittags werden alle Kuchen und Keksvorräte restlos vernichtet und am Abend reichen Reis und Hähnchencurry in Großküchenportion gerade mal bis zum Öffnen der Salzstangentüten.
Erstaunlicherweise wird nicht nur gegessen. Am Strand folgt ein typisches Urlaubserlebnis auf das nächste:
- Schliddern auf zugefrorenen Strandpfützen
- Eisschollenschießen für Lotta und Mara
- testen ob die Dicke der Eisschicht für einen Erwachsenen ausreicht (tut sie nicht- aber der Schuh von Gisela ist dicht)
- Warmzittern im Windschatten und Sonne
- Urlaubstypische Foto-Schnappschüsse wie gefrorene Brandung, Muscheln mit Eispanzer, Menschen mit Skihosen am Strand
Kurzum – alles wie in jedem Strandurlaub.
Und so verlaufen auch die Abende ganz wie immer mit Spielen, Lesen, Xbox-Kinect, Salzstangen (ja, essen geht immer), Website pflegen (ratet mal wer), Mails lesen un
d ganz ohne Fernseheprogramm. Eigentlich könnten wir hier mit geballter Prozessorleistung Google Konkurrekz machen. 5 Laptops, 1 Netbook, 1 Tablet und eine unbekannte Zahl internetfähiger Handys sorgen dafür, dass wir always connected sind. Allerdings ist das im Haus verfügbare (und mitbezahlte) WLAN ehere ein WLahm, so dass sich die Online-Aktivitäten auf das allernotwendigste beschränken. Das hat aber zugegebenermaßen auch seine guten Seiten :-).
Gerade eben vom Einkauf in Varde zurück. Rekord gebrochen: weit über 2.300 ausgegeben! Zum Glück waren es nur Dänische Kronen, aber auch in Euro ein Großeinkauf in zwei randvollen Einkaufswagen. Schließlich brauchen wir ja auch entsprechende Mengen (siehe erstes Abendessen).
Jetzt allgemeines Abhängen mit oder ohne Online.
Dann folgt die große Abendfütterung und alle (fast alle) sitzen wieder am Tisch. Kaum sind die Mengen verschwunden, starten die Fotografen für eine erneute Fototour bei eisigem Südwestwind in die Dunkelheit. Ob sie einfrieren? Es war nur saukalt!
Kein Wunder, dass das Eis kracht…bei dem was Ihr so alles in Euch rein schaufelt…
Aber was soll am auch anderes machen bei der Kälte und bei WLahm.
Hättet auch zu Hause bleiben können, hiet ists auch kalt, Essen gäbe es genug uns langsam surfen…ne, das geht hier nicht. Also doch Dänemark?
Wir warten auf den Frühling und den Hasen, den Oster, der mit den Eiern, die er versteckt und vorher anmalt…aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Viele Grüße von kalt nach kalt
Lene, Hannah, Ivonne und Bernhard