Durch unseren vorgezogenen Fährtransport gestern Abend statt heute früh um 6 sind wir ein paar Stunden früher auf der Autobahn Richtung Scotland als geplant. Wir wollen uns in England auch nichts anschauen, also macht Gisela erst mal Strecke.
Abgesehen von einer Rast zum Frühstück (keiner merkt dass die auf dem Late Arrival vergessene Einstiegsstufe fehlt) und einer kurzen Rast für die Hunde geht es ohne Unterbrechung vorbei an London, über Birmingham und Manchester geht es Richtung Scotland.
Zwischen Lupton und Penrith überqueren wir eine schon recht beeindruckende Bergkette und stellen fest, dass die Schafe hier klettern können wie Ziegen. Selbst an steilen Hängen und fast ganz oben auf den unwirtlich aussehenden Bergen sind die weißen Flecke zu sehen. Und es gibt kein Stückchen Land das größer ist als ein Fußballplatz auf dem nicht mindestens ein Schaf steht.
Der erste Campingplatz soll angeblich am Meer in einem kleinen Ort nördlich von Maryport zu finden sein. Das stimmt auch – fast. Denn dort gibt es nur fest stehende Campinghäuser. Außerdem ist der Wind hier ein Sturm und unser Wohnmobil schwankt bei einem kurzen Stop am Strand ganz bedenklich. Also doch lieber etwas weiter ins Landesinnere. Na ja, das kennen wir ja schon: Navi programmiert und los geht es auf kleinen, sehr!! engen Straßen. Und der Heuwender kommt uns zum Glück genau an der Ausweichbucht entgegen.
Mitten auf dem gar nicht platten Land meint das Navi, wir hätten unser Ziel erreicht. Hier ist weit und breit weder ein Ort noch ein Campingplatz. Also wie in alten Zeiten erst mal raten wo wie sind, dann Straßenschilder suchen, und dann wieder raten ob einer der Orte in der richtigen Richtung liegt. Ich glaube dass wir schon ein Stück zu weit gefahren sind, also an der nächsten Hauptstraße (die ist auf unserer Karte drauf) mal nach rechts abbiegen, dann müssten wir nach Mealsgate kommen und dort – behauptet unsere Karte – gibt es einen Campingplatz.
Mealsgate hat ungefähr 2 1/2 Häuser und 1 1/2 Straßen. aber tatsächlich: am Ortsende gibt es ein Hinweisschild: The Larches Caravan Park. Wir versuchen es und vor uns hoppeln ein gutes Dutzend Kaninchen über den Weg. Der Platz scheint sehr klein zu sein, wir sehen rechts von uns etwa fünf Stellplätze, davon aber vier frei. An der Rezeption ist alles dunkel – das kenne ich schon. Trotzdem versuche ich es, drücke die Klinke herunter und die Tür geht tatsächlich auf.
„Hello?“ niemand da. Aber dann eine Stimme aus irgendeinem Nebenraum und kurz darauf kann ich tatsächlich einen Platz buchen. So wird an diesem Abend alles gut und morgen schaffen wir das letzte kleine Stückchen bis Scotland auch noch.
Schnell noch etwas zum Abendessen gekocht (Nudeln und fertige Tomatensoße), das einfache aber leckere Essen genossen. Dann die Erlebnisse des Tages getippt und derweil gehen Gisela und Sven abwaschen. Wir haben fast restlos aufgegessen, nur drei Nudeln sind noch übrig, die waren aus dem Topf gerutscht und schwammen im Spülbecken. Die müssen rasch in den Abfalleimer entsorgt werden. Abfalleimer? Moment mal, das sah eben komisch aus. Deckel noch mal auf – es ist der Wäschetrockner! Mit denen versteht sich Gisela seit unserer Bretagne-Tour 2000 ohnehin nicht. Damals war es der dreimal auf besonders warm (französich: froid 🙂 ) eingestellte Trockner, in dem die Wäsche einfach nicht trocknen wollte, und nun behauptet der Mülleimer er sei ein Wäschetrockner – oder war’s andersrum?

Ihr wolltet ein Abenteuer…ihr habt ein Abenteuer!
Abenteuer gibts im giessener lande auch, da will ich kurz heim Blumen Giessen und auf einmal qualmt mein Lenkrad und es stinkt nach Gummi!!! Dann will ich mit der Sv zurück nach wieseck, da schwenkt ein blaues Männchen eine rote kelle…STOP POLIZEI…ich halte an, nehme den Helm ganz brav ab und drücke dem Polizisten die Papiere in die Hand. Nach 10 min bekomme ich sie zurück, alles ok. Aber halt die Scheibe ist doch nicht original, ich antworte…natürlich ist die original ich bau da doch keine billigen nachbauteile dran! Der zweite Polizist kommt hinzu und sagt aber diese Scheibe ist doch nicht serienmäßig. Ahhhhh neine ab Werk ist die nicht verbaut…eben ABE dabei? Ich übergebe sie und die Polizisten verschwinden zu zweit im partybus, weitere 5 min später werden die anderen beiden hineingerufen. Weitere 10 min. Später kommen sie zu viert auf mich zu, ihr Motorrad ist in diesen abes nicht aufgeführt, ich verstehe die Welt nichtmehr und zeigen den blauen Männchen wo mein Motorrad aufgeführt ist. Und dann konnte das Abenteuer in der untergehenden mittelhessischen sonne weitergehen…
Es gibt Sportvereine, da wird man ohne Eignung aufgenommen…