Die ganze Nacht hat es gestürmt und geregnet. Trotzdem sind wir alle gut gelaunt, frühstücken frisch aufgebackene Brötchen und überlegen was wir heute alles unternehmen können.
Sven und Gisela haben gestern Abend schon einige Ziele herausgesucht und wir Starten nun Richtung Carlisle, um endlich Schottland zu erreichen. Langsam wird auch das Wetter besser und bei der Ankunft in Carlisle kommt schon mal ein wenig die Sonne heraus. Wir sind am Carlisle Castel vorbeigefahren, haben nur wenige hundert Meter entfernt geparkt und wollen nun zunächst in den Park am Castle und vielleicht auch in die Burg (mit Hunden) und danach ein wenig im Shopping-Center stöbern (ohne Hunde).
Im Park finden wir zwei riesengroße Sessel mit Mosaiken darauf, die zum sitzen einladen. Nach kurzen Pause geht es weiter zum Carlisle Castle. Wir überlegen kurz, ob wir 5 Pfund Eintritt pro Person bezahlen wollen und entscheiden uns, dass wir in Schottland noch so viele Castles besichtigen wollen, dass wir dieses eine nicht unbedingt sehen müssen. Also zurück in den Park und dort den Weg zu den vorhin auf einem Wegweiser entdeckten Skulpturen suchen.
Boah, wie langweilig. Skulpturen… Aber dann der Hammer: das sind alles Klang-Skulpturen. Jede einzelne macht Musik. Man kann mit einem Klöppel wie auf einem Xylophon spielen und (mein Favorit) am Weg stehen zwei wie total verdrehte Trompeten aussehende Gebilde. Jedes davon hat eine Ohrmuschel, eine Sprechmuschel und einen großen Schalltrichter. Über den Weg hinweg können Gisela und ich uns flüsternd unterhalten.
So vergeht die zeit wie im Flug. Nebenbei wundern wir uns etwas über die Schilder, die auf das Verhalten bei Überflutung hinweisen, merken aber bald, dass die wohl vor kurzem notwendig waren. An einigen Büschen ist noch der Stand des Hochwassers zu sehen, da hätten wir knietief im Wasser gestanden.
Tja, und dann… stürzen wir uns ins Shopping-Erlebnis. Im Einkaufszentrum „The Lanes“ soll es 75 Geschäfte geben. Wir haben nicht gezählt, interessant waren aber schon einige, in denen mindesten ein Teil der Gruppe immer wieder mal verschwunden ist. The Card Factory, Poundland, claire’s, einer schrecklicher als der andere. Aber wir finden überall etwas zum mitnehmen (wem wir was von den schrecklichen Mitbringseln schenken wird aber nicht verraten :-)). Nach einer durch vier Esser geteilten Portion Popcorn Chicken von American-Freid-Chicken (leckere, kleine, scharfe Hähnchen-Nuggets) verlassen wir The Lanes und gehen… nein nicht zurück zum Wohnmobil sondern in den nächsten Laden. Diesmal allerdings weil wir wirklich einkaufen wollen: iceland.co.uk bietet günstige Lebensmittel und weil wir nach den paar Chicken-Popcorns noch immer hungrig sind, könnten wir fast alles kaufen. Es gibt passen zum Vereinigten Königreich Gerichte aus aller Herren Länder. Wir entscheiden uns schließlich für 8 Hähnchen-Spieße mit Chili und Paprika, nehmen noch eine süßsauere Soße mit und freuen uns auf ein leckeres Abendessen. An der Kasse verzichten wir auf die drei-Liter-Flasche Cider, aber nur weil wir nicht wissen, wie wir sie kühlen sollen – unser Kühlschrank ist dafür zu klein.
Inzwischen ist das Wetter immer besser geworden und wir werden mutig – oder übermütig. Bei diesem schönen Wetter können wir weiterfahren zum Strand bei Powfoot und danach zum Caerlaverock Castle. Der Strand ist bei schönem Wetter sicherlich wunderbar für unsere Hunde, damit sie endlich mal richtig rennen können. Aber es kommt ganz anders, denn unterwegs wird das Wetter immer schlechter. Am Strand sieht man nichts von Sand oder Kiesstrand, nur Wellen, Wind und Regen. Wir bleiben alle im Wohnmobil, überlegen wohin wir weiterfahren und entscheiden uns dafür, trotz des Wetters zum Caerlaverock Castle zu fahren.
Ankunft bei Regen und Matsch, man weiß kaum wohin man treten kann. Trotzdem gehen wir zur Kasse, fragen nach den Eintrittspreisen und entscheiden uns dann für eine Karte für alle zu „Historic Scotland“ gehörenden Burgen. Sie berechtigt an sieben Tagen zum kostenfreien Eintritt. Da wir noch einige Castles besichtigen wollen, sparen wir am Schluss und können an den Kassen sogar ohne Schlangestehen sofort rein. Da wir schon recht spät sind, wird der der heutige Tag nicht vermerkt und es bleiben uns noch alle sieben Tage für freien Eintritt übrig.
Trotz des Regens verbringen wir etwa eine Stunde in der Burgruine. Gisela sieht einen Geist, Lotta und Mara müssen alle Ecken erkunden und Sven und ich finden tausend interessante Fotomotive. Bei schönem Wetter hätten wir es bestimmt noch länger ausgehalten. Aber in der Ruine gibt es nur wenige Räume mit intakter Decke, meist steht man unter freiem Himmel und wird nass. Wäre wir etwas früher angekommen hätten wir im Tea-Room bei der Kasse gerne noch einen echt englischen Tee genossen, aber dort ist jetzt auch schon zu und so fahren wir weiter und suchen uns einen Campingplatz. In unserer Scotland-Camping-Karte sind einige Plätze in der Umgebung eingezeichnet.
Der erste Versuch führt uns mach Mouswald, aber dort ist weit und breit kein Camping. Also weiter zum nächsten Camping, ungefähr 12 km westlich von Dumfries. Dort gibt es such wirklich einen Platz, wir bekommen einen Stellplatz mit festem Untergrund, damit wir morgen auch wieder wegkommen und verbringen den Rest des Abends beim Essen, tippen und Musik hören.
Einziges Problem: unser linkes Fenster ist undicht und die Dichtmasse liegt zu Hause in der Garage. Aber kein Problem ohne Lösung: Gisela weiß sowieso gerade nicht, wohin mit ihrem Kaugummi und so hat der noch einen guten Platz gefunden. Und das Fenster ist dicht!




Wir haben nach wie vor einen Riesenspaß mit eurem Tagebuch. In diesem Blog habe ich die Grenzpassage nach Schottland verpasst. Es kann doch nicht sein, dass ihr ohne aufwendige, mehrmalige Kontrollen in ein britisches Land eingereist seid. Sicherlich wolltet ihr euch nur nicht wiederholen, oder?
Hat wirklich jemand beim Catweazlerock Castle an der Kasse gesessen? Auf dem Bild wirkt es so, dass außer Catweazle selbst und natürlich Esmeralda, seiner Kröte, nur alle zehn Jahre da mal einer vorbei kommt…
Die Kröte hatte sich bereits vermehrt und ihre Nachkommen hüpften in der Burg herum. Catweazle haben wir leider nicht getroffen, obwohl wir ihn hinter jeder Ecke erwartet hätten.
Was habt ihr der Lady rechts am Eingang vom Poundland angetan? Die sieht so aus, als ob ihr sie entweder nicht mit reingenommen habt (alleine durfte sie wohl nicht), oder ihr habt ihr gerade die letzte Portion von ihrem Lieblingsporridge vor der Nase weggekauft…
Im Poundland gab’s gute Laune nur im 4er Pack. Die Six-Packs waren ausverkauft und außerdem hätte sie dann ein Problem mit dem einen übrigen Gute-Laune-Paket gehabt. Der Luftballon als Trostpreis hat nicht gereicht.