Ein echt langweiliger Tag. Was soll heute schon aufregendes passieren. Die Planung für heute sieht nichts Außergewöhnliches vor.
Aufstehen wie immer am Wochenende kurz nach 7. Der übliche Weg mit den Hunden, auch hier alles wie immer. Saskia braucht noch Einlagen für Ihre Schuhe, die können um 9 in Gießen abgeholt werden. Danach ein gemütliches Frühstück, Marvin und Franzi sind auch noch dabei. Anschließend laden wir die Fahrräder auf. Alle vier Räder hatten wir noch nie dabei, das dauert etwas bis alles passt und so geht es erst kurz nach 12 los.
Na ja, dann folgt halt das übliche bei einer Reise. Langweilige Autobahnfahrt, zwischendurch mal mit den Hunden raus, wieder langweilige Autobahnfahrt und dann ist man irgendwann am ersten Reiseziel.
So ist zumindest der Plan…
Und der klappt auch, fast…
Erster Stop in Edermünde.
Wir finden einen WoMo-Stellplatz, den wir aber nur kurz zum Parken nutzen möchten. Eine Übernachtung hier würde am Automaten bezahlt und kostet 5€. Wir gehen aber nur rasch ein Stück mit den Hunden und hoffen, einen Zugang zur Eder zu finden.
Es ist heiß, die Sonne scheint von einem fast wolkenlosen Himmel und so sind alle froh, als wir am Wehr eine Wiese mit einem flachen Zugang zur Eder finden. Nicht nur Lotta und Mara kühlen sich hier gerne mal die Füße.
Erfrischt geht es dann weiter nach Bückeburg zu Karin und Gerhard, der Calypso-Crew die wir auf unserer letzten Dänemark-Tour kennen gelernt haben. Wäre es nach dem Räder aufladen nicht schon so spät gewesen, hätte ich noch Brombeeren gepflückt und mitgebracht, aber nun haben wir nichts und Gisela möchte nicht mit leeren Händen ankommen. Also müssen ein paar Blumen her. Nächste Tanke raus, im Vorbeifahren reingeschaut – keine Blumen. Ein paar Kilometer weiter finden wir einen Lidl und auch da will Gisela kurz reinschauen, ob sie dort Blumen bekommt (wie oft hat Lidl Blumen?). Wir suchen einen schattigen Parkplatz und schalten den Motor aus. Der will aber nicht ausgehen. Zündschlüssel in der Hand, Motor läuft. Das kennen wir doch! In Dänemark vor zwei Jahren, damals war’s genauso und ich hatte Gisela erklärt wie man einen Motor abwürgt. Das gefällt unserer Romana aber nun gar nicht und sie wird stinksauer – im ganzen Wohnmobil riecht es nach angeschmortem Plastik.
Erster schneller Check: Zündschlüssel ist abgezogen, Zündung ist noch an. Irgendwo von dort kommt der Schmorgeruch. Also erst mal alle Sicherungen raus und als das nichts hilft Batterie abgeklemmt.
Werkzeug haben wir ja dabei, also Lenkradsäulenverkleidung am Zündschloss abgeschatubt – Zündschloss ist heiß und alle Kabel die von dort wegführen auch. Mit entsprechender Information geht’s nun zum Anruf beim ADAC. Inzwischen ist es schon kurz nach 17 Uhr. Ja, in spätestens 60 Minuten wird ein ADAC-Fahrzeug bei uns sein.
Wir rufen Karin an und melden unser Problem und dass wir uns leider verspäten und ca. 14 km vom Ziel entferten bei Lidl auf dem Parkplatz stehen. Kurz drauf kommt Gerd auf den Parkplatz, leistet uns Gesellschaft und versucht, über den Freund seiner Tochter (der hat eine eigene Werktatt) ebenfalls Hilfe zu bekommen. Zehn nach sechs, Anruf vom ADAC. Es ist wegen Urlaubsrückreise im Moment sehr viel los, es wird wohl noch eine Stunde dauern, bis jemand kommt.
Schließlich kommen ADAC und Gerds herbeigerufene Hilfe fast gleichzeitig an. Dann geht alles recht flott: Messgerät raus, an den von mir schon freigelegten Kabeln gemessen -> Kurzschluss im Zündschloss. Alles kein Problem, „da bastel ich ihnen was“. Gesagt getan, vier Kabelschuhe angeklemmt, die Kabel so zusammengeklemmt, dass alle vier Kontakte untereinander verbunden sind, kurze Anleitung für Gisela wie man die Zündung kurzschließt und schon sind wir wieder reisebereit.
Nein, bei Lidl gab es kein neues Zündschloss, das muss jetzt mal 2 Wochen so gehen.
Der Abend klingt dann gemütlich bei Karin und Gerd aus, allerdings ohne das geplante Grillen, denn als wir ankommen ist es schon halb 9.
Alles in allem nicht Besonders zu berichten, wie erwartet ein ganz normaler Tag in einem Urlaub der Famile Glodek.
Ja, wir machen uns keine Sorgen…
Ja, ein ein ganz normaler Tag…
Ja, mit einem stinkenden Womo wart ihr schon einmal unterwegs…
Ja, wenn in den nächsten Tagen Autos in Dänemark kurzgeschlossen werden, weiß ich, wer es war…