Ein Wohnmobil ist auch nur ein Schiff

Nach der gelungenen Reparatur geht es dann erst mal für zwei Tage zu Karin und Gerd. Gerd hatte uns ja schon bei unserer Panne mit Rat und Hilfe-Organisation zur Seite gestanden. Und auch bei der Erklärung für Gisela, wie in den nächsten 2 Wochen das Wohnmobil gestartet wird, ist er natürlich dabei.

Wenig später kommen wir dann bei den beiden zu Hause an. Hier wartet die nächste Herausforderung auf Gisela: die Straße führt schon recht steil bergauf, von dort geht es dann noch steiler scharf rechts ums Eck in die Hofeinfahrt.

Erster Versuch: Rückwärts von oben kommend in die Einfahrt. Nach knapp zwei Metern steht Romana in starker Schräglage halb in der Einfahrt und halb auf der Straße, das rechte Vorderrad hängt schon in der Luft, die Anhängerkupplung gräbt sich fast in die Einfahrt und die ganze Crew im WoMo hängt – wie bei einer guten Crew tausendfach geübt – auf der gegenüberliegenden Seite der Schräglage. Die ganze Crew? Nein, ich stehe ganz lässig draußen und dirigiere. Einfach gerade zurück, geht doch ganz einfach! Und so ein bisschen Rad in der Luft, das macht doch nix. Etwas mehr Schwung und das WoMo kommt ganz von alleine die Einfahrt hoch. Dass Gisela dann mit dem Vorderrad einen Donut versucht, na ja, qualmt halt ein wenig, hilft aber auch nichts.

Gisela und der Rest der Innen-Crew geben diesen Versuch auf. Erst mal die Straße ganz hoch, wenden und dann nochmal ein Versuch vorwärts. Aber so weit kommt es gar nicht. Von oben und vorwärts sieht die Einfahrt auch nicht weniger schräg und steil aus. Schließlich fährt Gisela um die nächste Ecke 100m weiter und parkt am Straßenrand auf ebener Fläche.

Dann folgt ein ruhiger Abend mit leckerem Brot, vielen und langen Gesprächen bei unseren netten Gastgebern. Der nächste Tag beginnt mit einem guten Frühstück und nahtlos fortgesetzten Gesprächen. Der Tag ist etwas verregnet, ich helfe bei bei paar Computer-Fragen, am Abend wird gegrillt und Karin macht allen noch ein leckeres Eis mit Walnüssen vom eigenen Nußbaum. Wir sitzen noch lange zusammen, bis alle müde sind und nach einem schönen Tag zufrieden schlafen gehen.

Nach einem weiteren leckeren Frühstück müssen wir uns dann doch trennen. Wir haben ja noch eine größere Reise vor uns, aber wir kommen ganz bestimmt wieder!  Und natürlich ist die ganze Calypso-Crew auch herzlich willkommen, wenn Sie mal bei uns in der Gegend sind.

Das Wetter ist allerdings nicht so freundlich. Ganz selten schaut mal ein wenig die Sonne raus, meist regnet es mehr oder weniger stark. Wir wollen noch bis nach Fehmarn, vorbei an Bremen und Lübeck um dann von dort die dänische „Südsee“ zu erobern. Das Wetter, etliche Staus und das Navigationssystem, das uns auch mal quer durch Hamburg schickt und mitten in der Stadt meint „an der nächsten Ausfahrt die Autobahn verlassen“ hindern uns an der Erreichung unseres Etappenziels. Außerdem wird Gisela die Fahrt nun doch zu lang und so machen wir erst einmal auf einem Campingplatz bei Lübeck Station. Vielleicht ist das Wetter ja morgen besser und wir können die Stadt besichtigen und Marzipan kaufen…