Tja, kaum hat der Urlaub begonnen ist er auch schon wieder (fast) vorbei. Die zwei Wochen kamen uns aber im Rückblick viel länger vor – liegt wohl an den zwei, drei Erlebnissen unterwegs. Eigentlich wollte ich hier eine Tabelle einfügen, mit allen per WoMo erreichbaren dänischen Inseln und damit prahlen, wie viele wir schon gesehen haben. Aber wie es halt so ist, der Prahlhans wurde arg enttäuscht: alleine die gut erreichbaren Inseln sind schon 49 und wir haben davon erst 13 besucht :-(.Aber wir haben immerhin schon für alle Himmelsrichtungen das dänische Maximum erreicht (völlig ausgelagerte Inseln ausgenommen):
- Nördlichster Punkt: 2011 Skagen / Grenen / Skagerak
- Südlichster Punkt: 2013 Gedser
- Westlichster Punkt: Blavand (mehrfach)
- Östlichster Punkt: 2011 København
Und auch die Brücken über die Ostsee haben wir fast alle schon befahren.
| Brücke | Jahr | Besonderheit |
| Storebæltbro | 2011 | |
| Lillebæltbro | 2011 | |
| Gamle Lillebæltbro | 2011 | zweimal gefahren |
| Storestrømbro | 2013 | vorsichtig gesagt: baufällig! |
| Dronning Alexandrinesbro | 2013 | |
| Farøbro | 2013 | |
| Sallingsundbro | 2011 | Bei Glyngøre |
| Vilsundbro | 2011 | Zwischen Thy und Mors |
| Kong Frederik IX Bro | — | Bei Nykøbing |
| Guldborgvej | 2013 | Bei Guldborg |
| Kanippelsbro | — | in København |
| Øresundbro | — | von København nach Malmö |
Unsere Däne
mark-Tour endet mit einem Strandtag bei Marielyst. Von Gedser aus gab es keinen anderen Campingplatz, der südlichste liegt ganz am südlichen Ende des riesigen Ferienhausgebietes rund um Marielyst. Eigentlich wollten wir hier nicht mehr her, aber nun sind wir doch ganz froh. Erstens ist der Platz gut, zweitens liegt er direkt am Meer (1 Minute zu Fuß) und drittens müssen wir zwar bis 12 Uhr auschecken, können aber bis 22 Uhr stehen bleiben, da nicht mehr viel los ist.
Also gleich nach dem Frühstück an den Strand. Baden, Lesen, Fische und Garnelen mit Saskias Unterwasserkamera fotografieren, bis es und zu langweilig wird. Das ist kurz vor eins so und wir beschließen nun doch unsere Rückreise zu starten. 15:30 geht eine Fähre nach Rostock, die wollen wir erreichen.
Da bleibt noch Zeit für einen kleinen Abstecher zum südlichsten Punkt Dänemarks bei Gedser. Hier finden wir nochmals Strand, Meer, unglaubliche Farben – alles was un
s in unserem Urlaub in den vergangenen Tagen so gut gefallen hat ist hier zum Abschied nochmals versammelt. Schließlich müssen wir uns aber doch trennen – die Fähre wartet nicht auf uns.
Wir kommen dann auch nur ganz knapp auf die Fähre. Als wir ankommen heißt es, dass das Schiff schon recht voll ist und dass wir einen 50/50-Chance haben
, dass wir noch drauf können. Hätten wir das gewusst, hätten wir gestern doch Online gebucht. Es klappt dann aber doch, als allerletztes Auto können wir noch auf die Fähre. Die Hunde dürfen mit auf Deck und Sven darf in den Duty Free Shop. Erfolgreich kommt er mit seiner Beute zurück.
Unsere Fähre läuft schließlich in den Hafen von Rostock ein und wir kommen dabei an einem Womo-Stellplatz direkt in Warnemünde vorbei. Dort wollen wir nachher hin! Mit Navi kein Problem – aber das ist halt mal wieder ein Plan…
Der Stellplatz ist im Navi schnell gefunden (ungefähr beim Bahnhof, oder doch besser Leuchtturm – egal kommt so ungefähr hin), die Route ist berechnet (allerdings glaubt es noch immer in Dänemark zu sein) und kaum sind wir an Land hat uns das GPS gefunden und wir können zum Stellplatz fahren. Aber warum warnt uns das Navi vor einer Maut-Straße? Quatsch, das kann man ignorieren, das ist doch nur mal wieder so ein blöder Fehler. Ist es nicht, es gibt tatsächlich den Maut-pflichtigen Warnowtunnel, der zur anderen Seite führt. Aber wir fahren hier einfach mal nicht links sondern geradeaus. Damit vermeiden wir zwar Maut, landen aber auf einer Straße aus alten Zeiten, Kopfsteinplaster der holprigsten Sorte. Bevor unsere Romana im wahrsten Sinne des Wortes die Grätsche macht, drehen wir lieber um. Wie war das doch gleich… Ach ja: Maut-pflichtiger Marnow-Tunnel. Verflixt, wie kommen wir da nur drumherum? Vielleicht da lang… Das sieht besser aus, den Tunnel sind wir los. Aber komisch, da vorne steht eine Schild „Fähre“. Die haben wir gesehen, die fährt kurz vor dem Anlegeplatz der großen Fähre alle paar Minuten über die Warnow. Das wollen wir auch nicht. Saskia gibt also erst einmal Rostock als Ziel ein, so dass wir ganz um die Unterwarnow herumfahren. Unsere Reiseführerin am Steuer ist aber alles andere als unterhaltsam. Wir erfahren nichts über die östliche und nördliche Altstadt, auch über das Warnowufer schweigt sich unsere Reiseführung aus. Die Stimmung im Wohnmobil ist zweigeteilt: Fahrer und Beifahrer wollen das Navi erwürgen, die Rückbank hat vor Lachen schon Bauchschmerzen und wünscht noch mehr gute Richtungsanweisungen wie Abbiegen in eine Einbahnstraße entgegen der Fahrtric
htung, Abbiegen in kleinste Sträßchen, die auf einer 2m kürzeren aber völlig verwirrenden Route zum Ziel führt oder Abbiegeanweisungen, 100m nach der Abzweigung, rote Ampeln – egal – das ist doch Fahrspaß pur! Leider kommen wir dann doch noch vor dem Dunkelwerden am Ziel an und unser Spaß hat ein Ende. Immerhin ignoriert Gisela konsequent die Schilder auf dem Parkplatz, die für Wohnmobile die Plätze rechts vorgesehen haben. Den Platz links hatte sie sich schon von der Fähre aus ausgesucht und dass dort „Reisebusse“ steht, spielt keine Rolle. Zum Glück ist der noch frei, Gisela war schon völlig aufgeregt und hat das Navi noch viel mehr verflucht, weil der Platz besetzt sein könnte.
In Warnemünde sind wir hin und her gerissen zwischen dem trotz der vielen Touristen noch recht hübschen Ort und der Fülle an Menschen, die die Ufer am „Alten Strom“ bevölkern. Vor allem mit den Hunden ist es etwas anstrengend. Auch Saskia ist anstrengend. Wir kommen an mehreren Schiffen mit leckerem Backfisch und weiteren Fisch-Spezialitäten vorbei und alle möchten gerne Fisch essen. Saskia wohl auch, aber irgendwie ist ihr nichts recht. Das Hundeproblem ist leicht gelöst: Wir bringen sie einfach zum Wohnmobil und gehen alleine noch etwas essen. Saskia können wir nicht einfach abgeben, das Problem muss anders gelöst werden. Gefühlte Stunden später ist der Kern des Problems aber entdeckt. Saskia hatte nicht gesehen, dass es auch Fisch und Chips gemeinsam gab. Sie hatte sich in Gedanken schon gesehen mit einem Pappteller Fisch in der linken Hand, einem Pappteller Pommes in der rechten Hand und Mara in der – oh Mist, da fehlt eine Hand und für die Gabel hätte sie noch eine gebraucht. DAS GEHT DOCH GAR NICHT! Wir setzen uns also ohne Hunde in ein Restaurant, haben einen Tisch und beide Hände frei, essen Schnitzel im Fischrestaurant (weil wir ja alle gerne Fisch wollten) und kehren satt und zufrieden zu unserem Heim zurück. Der Morgen
bringt uns einen Sonnenaufgang direkt vor uns, aus dem WoMo sichtbar, einen einstündigen Hundespaziergang und die Entdeckung eines Frühstücks für 2,50 pro Person mit Schatzkistentisch und Blick auf alle ein- und auslaufenden Schiffe. Auch unsere Fähre von gestern Abend ist dabei. Allerdings ist hier auch ein gro
ßer Souvenir-Shop angeschlossen und die Shopping-Tour dort endet nach über einer Stunde mit katastrophalem Ergebnis. Auf dem Bild sind nur die wenigen Beutestücke des zweiten (kleineren) Ladens sichtbar. Der Einkauf aus dem ersten Laden wird per Schwertransport zugestellt, unser Wohnmobil wäre überladen gewesen.
Doch auch hier geht es zum Glück irgendwann weiter. Über Nienhagen fahren wir nach Kühlungsborn, halten unterwegs kurz vor Nienhagen an einem Ostseestrand fast wie in Dänemark und finden hier sogar einige Bernsteine. Weiter geht es über Boiensdorf (übrigens mit einem empfehlenswerten WoMo-Stellplatz am Haff mit ca 30-40 Plätzen, Strom, Blick aufs Haff und das Ganze für nur 8€/Tag) zur Insel Poel – wenn wir schon nicht alle dänischen Inseln schaffen, dann wenigstens die deutschen! Und hier gab es endlich das Fischbrötchen, das uns in Warnemünde entgangen ist. Auch Poel ist ein durchaus lohnenswertes Ziel für Familien mit kleinen Kindern. Breiter sauberer Sandstrand, flaches Ostseewasser, kaum Wellen aber leider „Eintritt“ für den Strand und keine Hunde erlaubt.
Der Tag endet mit einem Kurzbesuch am schweriner Schloss und Fahrt zum Campingplatz Seehof am Schweriner See. Morgen geht es noch in die Lüneburger Heide und dann zurück nach Lollar.