Nach der Bakterienfarm ist der neue Campingplatz wirklich sauber – aber nur im Vergleich. Gisela nimmt zum Spülen unseren Klapphocker mit, sie möchte unser Geschirr nicht auf das Spülbecken stellen. Die Spüle ist eine Sandkiste, aber weitgehend bakterienlappenfrei. Der Platz hat aber ein leichtes Problem mit dem Wasser. In der Dusche drückt man den Knopf, es plätschert 10 Sekunden ein leichter Wasserstrahl und man kommt kaum zum Waschen vor lauter Drücken. Am Waschbecken drückt man auch den Knopf und kommt nicht schnell genug in Deckung um dem minutenlang in mächtigem Strahl aus dem Hahn schießenden Wasser zu entkommen., das sich über den runden Beckenboden einen Weg in die Freiheit sucht und den Fußboden überflutet.
Trotz strahlendem Sonnenschein ist es noch eisekalt und wir frühstücken im Wohnmobil. Das Jalapenjo-Chilli-3-Käsesorten-Brot ist total lecker, das Früchtebrot auch und so haben wir einmal Abwechslung von den gewohnten Aufbackbrötchen. Außerdem gibt es noch ein gekochtes Ei – das reinste Sonntagsessen.
Kurz nach der Abfahrt halten wir schon wieder an. Hier hat man freien Blick auf die Insel Arran. Wir haben beschlossen, dass wir uns das Geld für die zwei Fähren nach Arran und Kintyre sparen (zusammen über 150 Pfund) und lieber den Landweg über Fort William nehmen. Aber wenigstens mal rüberschauen müssen wir schon – und wer weiß, vielleicht wird es ja bei einem späteren Schottland-Urlaub klappen.
Unterwegs finden wir weitere bekannte Plätze von unserer ersten Tour und zufällig halten wir auch wieder auf dem selben kleinen Rastplatz mit dem Obelisken. Die Hunde freuen sich über ein paar Minuten draußen und wir nutzen die Zeit für ein paar Fotos. Immerhin haben wir ja 8 Kameras + Handys am Start – aussteigen ohne Foto geht da gar nicht.
Loch Lomond sehen wir nun zum zweiten Mal. Bei der ersten Fahrt vor 2 Jahren war noch alles neu und unbekannt. An interessanten Stellen sind wir damals vorbeigefahren, weil wir sie zu spät gesehen haben und auf der engen Straße nicht wenden konnten. Diesmal wissen wir ja wohin wir wollen und so landen wir schließlich in Luss, einem kleinen Örtchen am Loch Lomond, leider von Touris wie uns total überlaufen. Da heißt es dann mal 10 Minuten warten, bis ein Motiv menschenfrei (Japaner-frei) ist – dafür ist dann auch die Sonne weg, die heute ohnehin nur ab und zu zwischen Wolken hindurch schaut. Aber auch eine Fotoserie entsteht – allerdings nicht als Panorama sondern als Action-Serie. Titel: Mara rettet Familie vor angreifendem Schwan. Der Schwan hatte angefangen, das Picknick zu verspeisen. Mara findet, dass so ein gut gefüllter Schwan auch sehr lecker aussieht. Der Schwan allerdings findet Maras Interesse an ihm weniger gut. Mit viel Fauchen und Drohgebärden zieht er sich schließlich auf den See zurück und die Familie kann weiter picknicken.
Wir schließen den Weg durch den Ort mit einer Teatime ab. Orange and Lemon Cheesecake – total lecker, aber eine Gabel davon hat mehr Kalorien als ein ganzer Käsekuchen bei uns. Ein paar Fotos von Loch Lomond gemacht und dann weiter in Richtung Glen Coe. Leider regnet es nun und solches Wetter hatten wir letztes mal auch.
Wir hatten auf Sonne im Glen Coe gehofft und dass wir dort wandern und fotografieren können. Wir beschließen daher, dass wir nur bis Tyndrum fahren und dort auf besseres Wetter für morgen hoffen. Heute aber regnet es fast ohne Unterbrechung. Auch verzweifeltes Wischen in allen verfügbaren Wetter-Apps hilft nichts, obwohl wir uns wirklich die größte Mühe geben. Na gut, dann halt ein wenig Fern-Konversation mit Marvin, den wir mit Whatsapp-Nachrichten von zwei Handys bombardieren. Er schafft es trotzdem immer beiden zu antworten – wir müssen noch etwas üben, dann schaffen wir den Information Overflow.