Der Tag beginnt ganz harmlos mit dem üblichen Hundespaziergang. Das Meer ist noch genauso blau wie gestern Abend und auch der Himmel zeigt sich von seiner besten Seite. Unsere Hunde finden einen so weiten Weg (500m) mit nur zwei Bodyguards aber höchst bedenklich und wollen lieber zurück ins sichere Heim. Danach gehen Gisela und Saskia Brötchen holen, damit ich an meinem Geburtstag nicht auch noch Brötchen backen muss. Nachdem sie bei knapp 100m Weg nach einer halben Stunde noch nicht zurück sind, mache ich mich auf die Suche. Ich finde die beiden gleich um die nächste Ecke, noch ohne Brötchen aber in besten Smalltalk vertieft. Nach weiteren 10 Minuten gehen wir zusammen zum Laden, aber dort gibt es jetzt keine Brötchen mehr. Also doch backen – und das auch noch zweimal, denn alle Brötchen zusammen passen nicht in unsere Backform. Dieses Geburtstagsgeschenk ist schon mal gelungen, aber es kommt noch besser. Nach dem Frühstück packe ich meine Geschenke aus, aber eines fehlt. Gisela ist sich sicher, dass sie es irgendwo im Wohnmobil versteckt hat, aber wo…?? Nach vergeblicher Suche geben wir erst mal auf und so warte ich weiter auf mein schönes Mittelalter-Messer.
Unsere Fahrt führ
t uns nun in die nahe gelegene Universitätsstadt Vordingborg. Gestern sind wir nur durch die hässlichen Industriegebiete gefahren, heute sehen wir, dass Vordingborg auch echt schöne Seiten hat. In der Stadtmitte wird eine alte Burg restauriert, gleich dabei ist der historische
botanische Garten. Wir genießen den Blick von der Burg-Ruine über den Ort. Der Botanischen Garten ist recht klein, kein Vergleich mit anderen Gärten, die wir in Dänemark schon besucht haben. Aber hier sehe ich zum ersten Mal einen Maulbeerbaum. Erkannt habe ich ihn auch nur an den typischen Früchten. Auch sonst ist alles nett eingerichtet.
Von Vordingborg geht die Fahrt weiter nach Præstø und zum Præstø-Fjord. Hier gibt es noch ganz urs
prüngliche Strände, bei denen der Wald bis an den Strand heranreicht. Leider sind durch das heiße Sommerwetter dieses Jahr die Algen prächtig gewachsen. Für eine Biomasse-Kraftwerk gäbe das Brennstoff für Jahrzehnte, aber für 6 Badestrand-suchende Urlauber sind es nur Badefreudenverhinderungsalgen. Der Anblick des Strandes entschädigt für Vieles, aber der Algenduft treibt uns schon bald weiter. Immer an der Küste entlang folgen wir der Margeriten-Route über schmale Sträßchen mit wechselnden Aussichten über endlose Felder, sanfte Hügel und immer wieder der Sicht auf die strahlend blaue dänische Südesee bis zu unserem heutigen Ziel, den Kreideklippen Stevns Klint, der Heimat des Elfenkönigs, bei Store Heddinge.
Hier sind nicht nur die Klippen ein Blickfang. Schon vorher finden wir schöne Foto-Motive.
Allerdings ist auch der Seewind hier oben kräftig und im Schatten ist es schon recht kühl. Wir schauen über den Klippenrand und sehen gleich, dass wir mit den Hunden dort nicht hinunter können.
Eine steile Metalltreppe führt nach unten, dort müsste ich Lotta den ganzen Weg tragen. Gisela ist es dort unten auch zu eng zwischen Wasser und Felsen und so gehen dann Sven und ich als Einzige hinunter. Der Weg ist unglaublich weit, und so landen wir unversehens in Schweden.
Von Sven erfahre ich dann, dass wir au
f der Fähre von Fehmarn auch schon in Norwegen waren – zumindest war der Mobilfunk-Provider aus Norwegen und glücklicherweise mussten wir nicht telefonieren – für 5,13€/Minute!
Zurück aus Schweden genießen wir noch einen Geburtstagskaffee mit der dänischen Variante eines Apfelkuchens: Apfelkompott gemischt mit Krokant, dazu Sahne und Johannisbeergelee – ungewohnt aber lecker! Und so kehren wir zufrieden ins Wohnmobil zurück mit vielen Fotos und noch mehr Kameras.
Herzlichen Glückwunsch!